Im Gespräch mit Markus Armbruster

Digitales Leben bei Hansgrohe – von Menschen für Menschen

Markus Armbruster ist ein Quell fantastischer Wörter: Ambidextrie, Scrum, Chatbot oder Shy Tech sprudelt es aus ihm heraus. Als Vice President IT & Digital beherrscht er das Zukunftsvokabular und übersetzt es für Hansgrohe. Sein Team taucht täglich durch die (Un-)Tiefen digitaler Gewässer – und fischt die besten, nachhaltigsten, zukunftsfähigsten Lösungen für das Unternehmen heraus. Hansgrohe ist ein Beispiel digitaler Transformation – sie ist hier gelebte Realität.

Markus Armbruster, VP Digital, Hansgrohe Group.
„Amazon oder Apple leben uns vor, welcher Schlüsselfaktor Innovation ist – und wie schnell sie heute passiert. Auch bei Hansgrohe sind wir ganz nah dran an den Kundenwünschen.“

Digitalisierung bei Hansgrohe: Traditionshaus mit Start-up-Mentalität

„2003, als ich während meines Dualen Studiums bei Hansgrohe anfing, dachte ich, ich programmiere mein Leben lang“, sagt der Wirtschaftsinformatiker Markus Armbruster. Doch dabei blieb es nicht. Der technologiebegeisterte Schwabe arbeitete an Projekten, die Lieferanten oder Architekten mit Hansgrohe vernetzten. Er optimierte Prozesse über digitale Plattformen und realisierte Mobile Websites. Denn der Armaturen- und Brausenspezialist befand sich bereits mitten im Umbruch, auch wenn es damals noch nicht „digitale Transformation“ hieß.

Es folgte der Aufbau von E-Commerce-Kanälen, eine bahnbrechende Veränderung für das etablierte Unternehmen mit seinem klassischen Vertriebsweg. Und eine gute Entscheidung mit Beispielcharakter: Die Neuausrichtung bescherte einen enormen Wachstumsschub. Die 20 Jahre Berufsleben von Armbruster zeigen, wie rasant sich die digitale Welt dreht – selbst in der vergleichsweise konservativen Sanitärbranche.

„Transformer“ für fortschrittliches Mindset und kulturellen Wandel

Heute ist Markus Armbruster einer der Strippenzieher in einem Haus, das konsequent an der vernetzten Zukunft arbeitet. Die ausgeklügelte Digitalstrategie reicht schon jetzt ins Denken und Handeln jeder Fachabteilung hinein. Dabei geht es nicht allein um Technologie, sondern auch um Kultur. An der hausinternen Fakultät Campus digital macht sich die Belegschaft fit fürs Arbeiten von Morgen. Rund 30 Talente wurden zu „digitalen Transformern“ ausgebildet. Sie geben ihr Zukunftswissen an ihre Kollegen in allen Unternehmensbereichen weiter. Auf diese Weise lernen Mitarbeiter die neuen digitalen Möglichkeiten und Herangehensweisen kennen – und setzen sie wertschöpfend für das Unternehmen ein. Die Hansgrohe Group ist dabei, klassische Abteilungsstrukturen aufzubrechen und stärker in schnellen, agilen Teams zu arbeiten. Gewünscht ist – und gefördert wird – eine Vertrauenskultur, in der jeder Einzelne unkonventionell, mutig und interdisziplinär denken darf.

​​​​​​​Beispiele dieser digitalen Transformation finden sich auch in anderen Bereichen: Um die Zukunft digital zu gestalten, verschlankt die Hansgrohe Group ihre Value Chain Prozesse, was Produktion wie Logistik noch leistungsfähiger macht. In allen Marketing- und Vertriebskanälen arbeiten Spezialisten an der digitalen Markenpräsenz, optimieren die Customer Experience und machen sie zum intuitiven Erlebnis für alle Kunden und Zielgruppen. Auch diese Mitarbeiter dürfen neugierig sein, experimentieren – und sich auf hohem Niveau weiterentwickeln. Fail Fast ist zu einem Aspekt der Unternehmenskultur geworden. Es bedeutet: eine Idee, eine Innovation so früh wie möglich zu verwerfen, sollte sie doch nicht optimal passen.

Neue Arbeitsweise beschleunigt Digitale Transformation bei Hansgrohe

Unsere Gegenwart gestaltet sich in vielen Bereichen digital – und noch mehr verlagert sich ins Virtuelle, wenn unerwartete Ereignisse wie die Corona-Pandemie dies erfordern. Schnelles und gleichzeitig planvolles Handeln ist in solchen Ausnahmesituationen gefragt. Wichtige Maßnahmen für Unternehmen waren und sind es, Mitarbeitern Home Office und virtuelle Zusammenarbeit zu ermöglichen:

Das Home Office-Angebot bei Hansgrohe besteht schon seit vielen Jahren. In der Hochphase des Shut-Down hat das Unternehmen dieses Angebot ausgeweitet und dort, wo es machbar war, nahezu flächendeckend das Arbeiten von zu Hause aus ermöglicht. In Deutschland nahmen und nehmen derzeit rund 900 Kolleginnen und Kollegen diese Option wahr. Weltweit haben rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz in die eigenen vier Wände verlegen können.

Dahinter steckt die Leistung der Hansgrohe IT-Abteilung: „Durch die besondere Situation mussten wir schnell aufstocken. Wir haben die Bandbreite und den IT-Service für Anfragen ausgebaut, damit so viele Kollegen gleichzeitig zu Hause arbeiten können. Und durch den Einsatz passender Collaboration-Tools konnten wir die virtuelle Zusammenarbeit weltweit in all unseren Tochtergesellschaften unterstützen", erklärt Markus Armbruster. Das „Heim-Büro“ nutzen die Mitarbeiter in Abstimmung mit der Führungskraft und nach persönlichem Bedarf weiterhin.

Gutes sehen in herausfordernden Zeiten

Ausnahmesituationen wie die Corona-Pandemie sind für alle gewöhnungsbedürftig. Bezogen auf Hansgrohe heißt das: Jede Abteilung, jeder Mitarbeiter musste sich neu orientieren. Projekte, Arbeitsumstände aber auch Ziele änderten sich. Hinterfragen, um die Ecke denken, flexibel sein, und im Team die besten Lösungen finden, sind die Tugenden der Stunde. Tugenden, die bei Hansgrohe längst verinnerlicht sind. Denn das ist einer der vielen Vorteile, wenn man fast 120 ist: Die Schwarzwälder Ideenschmiede hat es bisher immer geschafft, Herausforderungen mutig anzunehmen – und als Chance zu begreifen.

​​​​​​​„Ein positiver Effekt der Corona-Krise ist es, dass die neue Arbeitsweise die digitale Transformation bei Hansgrohe zusätzlich beschleunigt. Beispielsweise werden Meetings, die früher mit hohem Reiseaufwand verbunden waren und bei denen Mitarbeiter physisch anwesend sein mussten, nun wie selbstverständlich remote abgehalten. Das macht uns effizienter. Da so einige Reisen wegfallen, bleibt den Mitarbeitern auch mehr Zeit für wichtige Aufgaben", stellt Markus Armbruster heraus.

​​​​​​​Die neue Art zu arbeiten macht auch die Abstimmung untereinander effizienter. Kommunikation ist das Stichwort. Markus Armbruster hält fest: "Bei uns zeigt sich während der Corona-Zeit, dass klare, regelmäßige und transparente Kommunikation wichtiger ist denn je – auch auf allen digitalen Wegen.“
„Bei der digitalen Transformation geht es vor allem um die Menschen – viel weniger um die Technik. Der Wandel beginnt zuallererst im Kopf und betrifft das ganze Unternehmen. Wir fördern eine Unternehmenskultur, die Digitalisierung für uns als Chance betrachtet und nicht als Modephänomen – und schon gar nicht als Bedrohung von Arbeitsplätzen.”
Frank Semling, Hansgrohe Vorstand

Digitales Leben in Bad & Küche: Smarte Produkte, die Menschen verwöhnen

Digitale Lösungen stehen bei dem produktgetriebenen Unternehmen stark im Fokus, sind aber nie Selbstzweck. So haben auch in Bad und Küche kurzatmige technische Spielereien bei Hansgrohe und seinen Qualitätsmarken keine Chance. Bei weitem nicht alles, was auf dem Markt „smart“ sein will, verdient die Labels AXOR oder hansgrohe. Entwickelt wird nur, was das Leben und Wohnen schöner, emotionaler und entspannter macht. „Smart Living“, sagt Markus Armbruster, „ stellt den Menschen in den Mittelpunkt – nicht die Technologie.“ Als Shy Tech ist diese zurückhaltend in der Wand verbaut, lässt modernem Design den Vortritt und macht die Bedienung intuitiv.

Von wegen Old school: Hansgrohe denkt schon immer virtuell

„Das Alte bewahren, Chancen erkennen und das Neue integrieren: Das ist die Kunst“, sagt Markus Armbruster. Was wird künftig eine stärkere Rolle spielen? „Nachhaltigkeit, der sinnvolle Einsatz von Technologien wie IoT (Internet of Things, auf deutsch Internet der Dinge) oder KI (Künstliche Intelligenz). Aber auch die engere Verzahnung mit unseren Kunden weltweit und eine intensivere Zusammenarbeit mit Start-ups und anderen Partnern.“

Bei den Fragen, was morgen das beste Produkt sein wird, was künftig Kundenzufriedenheit, Arbeitsplätze und Wachstum sichern wird, lohnt der Blick zurück. Gründervater Hans Grohe hat seinerzeit (ab 1901) auch nicht jeden flüchtigen Trend mitgemacht. Eine Herangehensweise, die bei der digitalen Transformation als Beispiel dienen kann. Seiner Fähigkeit, die mögliche Zukunft zu imaginieren (= virtuell zu denken), verdankt die Hansgrohe Group ihr solides Kerngeschäft. Das besteht zum Großteil aus „analogen“ Armaturen und Brausen – ein verlässliches Fundament, auf dem sich das Digitale bestens aufbauen lässt. Ambidextrie ist übrigens genau dieser Drahtseilakt: die Balance zwischen Innovationskraft und Stabilität.
Unser Anspruch – Ihr Plus
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