Menschen Hansgrohe Group

Den Arbeitsalltag ganz normal bewältigen – auch ohne Gehör

Die Hansgrohe Montagemitarbeiterin Christina Kraft gibt Einblicke in ihr Leben mit Einschränkungen

Schiltach, im April 2023. Inklusion ist ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen. So findet am 5. Mai der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt. Die „Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben“ in Deutschland (ISL) hat diesen Tag bereits 1992 initiiert. Ziel des Tages ist es, die erforderliche rechtliche Grundlage für eine Gleichstellung behinderter Menschen zu schaffen. Für viele gesunde Menschen bleibt Inklusion jedoch nach wie vor ein theoretischer Begriff. Was es tatsächlich bedeutet, mit einer Einschränkung den Arbeitsalltag zu meistern, ist oftmals nicht vorstellbar. Kathrin Schröder, Vertrauensperson für Schwerbehinderte Menschen beim Schiltacher Sanitärhersteller Hansgrohe, sagt: „Für Hansgrohe sind die Inklusion, die Chancengleichheit und die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben sehr wichtig. Dies umfasst einen respektvollen und von Wertschätzung geprägten Umgang untereinander. Wir sehen es als selbstverständlich an, Menschen mit Behinderung verbesserte Chancen im Arbeits- und Berufsleben zu bieten.“ Wie dies funktionieren kann, beweist Christina Kraft. Sie ist gehörlos und arbeitet seit drei Jahren in der Montage im Offenburger Werk von Hansgrohe.

„Es ist toll, dass Hansgrohe mir die Chance gegeben hat, hier zu arbeiten", berichtet die Ettenheimerin, die im Alter von drei Jahren durch eine Mumps-Erkrankung ihren Gehörsinn verlor. Auch für Gehörlose ist es nicht einfach, einer normalen, geregelten Arbeit nachzugehen. Das fängt schon mit der Berufswahl an, denn es kann beispielsweise nicht jede Berufsschule besucht werden. Christina Kraft ging nach ihrem Schulabschluss nach Nürnberg an das Berufsbildungswerk Mittelfranken. Diese Berufsschule ermöglicht jungen Menschen mit Beeinträchtigungen eine Ausbildung und damit die berufliche Eingliederung in die Gesellschaft. Für Hörgeschädigte wie Christina Kraft gibt es in Deutschland rund ein Dutzend Berufsschulen. Sie machte eine Ausbildung zur Raumgestalterin, allerdings fand sie in ihrem Beruf nach dem Abschluss keine Anstellung. „Da ich sehr gerne mit den Händen arbeite, ging ich in die Montage von Unternehmen“, erzählt sie. In diesem Bereich arbeitet die 44-Jährige nun schon beinahe 20 Jahre.

Bewerbungen seien nicht immer einfach gewesen, so Christina Kraft. Eine Online-Bewerbung sei zwar schnell verschickt, aber spätestens beim Vorstellungsgespräch brauche es einen Übersetzer. Hier unterstützen die bundesweiten Integrationsämter gehörlose Menschen. Aber natürlich müssen auch die Unternehmen bereit sein, einen gehörlosen Menschen einzustellen. Hansgrohe war aufgeschlossen und lud Christina Kraft zum Gespräch ein. „Das war Neuland für uns", sagt ihre Führungskraft Stéphane Luttmann, „einen gewissen Respekt vor der Aufgabe hatten wir schon, aber letztendlich war der Respekt größer als die Aufgabe selbst.“ Christina Kraft überzeugte Hansgrohe und wurde eingestellt.

Manche organisatorischen Dinge mussten umgestellt werden, so bekommt Christina Kraft beispielsweise wichtige Informationen schriftlich. Unterstützung erhält Hansgrohe vom Integrationsfachdienst. „Zusammen planen wir einzelne Termine mit einer Gebärdendolmetscherin, sodass dabei offene Fragen mit den Führungskräften besprochen werden können“, ergänzt Stéphane Luttmann. Ganz wichtig im Notfall ist die Feueralarmanlage, sie wurde speziell für die gehörlose Montagemitarbeiterin angepasst. Jetzt bekommt sie im Brandfall eine Warnmeldung auf ihr Handy.

„Natürlich wäre es klasse, wenn alle Kolleginnen und Kollegen die Gebärdensprache könnten“, sagt Christina Kraft. „Aber auch ohne Gebärdensprache bekomme ich die wichtigen Informationen mit.“ So kann Christina Kraft im direkten Gespräch von den Lippen ablesen. „Mit einer Maske während der Pandemie war das dann natürlich schwieriger", sagt die zweifache Mutter, „aber da muss man pragmatisch handeln und einfach zwei Meter Abstand halten. Dann geht es auch ohne Maske."

Stéphane Luttmann ist froh, Christina Kraft im Team zu haben. „Christina hat die gleichen Rechte und Pflichten wie alle anderen Teammitglieder. Ich finde es wichtig, dass man auch Menschen mit Behinderungen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt gibt", sagt Luttmann, selbst Vater einer behinderten Tochter. Für Christina Kraft bedeutet der Job, ein eigenes Einkommen zu haben, selbstständig zu sein und auf eigenen Füßen zu stehen und natürlich wie alle Mitarbeitenden Wertschätzung zu erfahren. Denn auch ohne Hörsinn möchte sie beruflich wie privat am ganz normalen Leben teilhaben.

Über die Hansgrohe Group – Taktgeber des Wassers. Seit 1901.

Die Hansgrohe Group mit Sitz in Schiltach/Baden-Württemberg ist mit ihren Marken AXOR und hansgrohe ein in Innovation, Design und Qualität führendes Unternehmen der Bad- und Küchenbranche. Mit seinen Armaturen, Brausen und Duschsystemen gibt das 1901 im Schwarzwald gegründete Unternehmen dem Wasser Form und Funktion. In Kombination mit Sanitärkeramik und Badmöbeln bietet das Traditionsunternehmen individuelle Gestaltungsmöglichkeiten aus einer Hand für ganzheitliche Badezimmererlebnisse. Einzigartige Erfindungen wie die erste Handbrause mit unterschiedlichen Strahlarten, die erste ausziehbare Küchenarmatur oder gar die erste Duschstange prägen die über 120-jährige Firmengeschichte. Das Unternehmen hält mehr als 20.000 aktive Schutzrechte. Die Hansgrohe Group steht für langlebige Qualitätsprodukte und für Verantwortung gegenüber Menschen und Umwelt. Die nachhaltige Herstellung ressourcenschonender Produkte ist international im unternehmerischen Handeln verankert. Durch die Entwicklung innovativer Technologien für Armaturen und Brausen erzielt Hansgrohe in der Nutzungsphase seiner Produkte den größtmöglichen Effekt auf den Schutz der Ressource Wasser sowie die Begrenzung und Anpassung an den Klimawandel. Als ein Teil ihrer konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie rüstet die Unternehmensgruppe mit ihrer Initiative „ECO 2030“ bis 2030 alle wasserführenden Produkte ausschließlich mit Wasserspartechnologien aus. Mit 33 Gesellschaften, 20 Verkaufsbüros und Vertrieb in über 150 Ländern ist das global agierende Unternehmen der Sanitärbranche seinen Kunden in allen Regionen der Erde ein verlässlicher Partner. Die Hansgrohe Group, ihre Marken und Produkte wurden mit zahlreichen Auszeichnungen prämiert, darunter über 700 Designpreise seit 1974. Die Produkte der Hansgrohe Group sind weltweit präsent, auf namhaften Kreuzfahrtschiffen, in luxuriösen 5-Sterne- und Boutique-Hotels internationaler Metropolen, in außergewöhnlichen Spas, exklusiven Bädern von Lodges und Luxusvillen, öffentlichen Einrichtungen sowie in unzähligen Privathäusern. Ihre hohen Qualitätsstandards gewährleistet die Hansgrohe Group durch die Produktion an sieben eigenen Produktionsstandorten, von denen sich vier in Deutschland, sowie je einer in Frankreich, in den USA und in China befinden. 2022 erwirtschaftete die Hansgrohe Group einen Umsatz von 1,528 Milliarden Euro. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 5.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon über 60 Prozent in Deutschland.

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Anke Messerschmidt
Manager Corporate Communications